Warum hat sich Commown für dieses Geschäftsmodell entschieden?
Weil nur dieses Modell eine nachhaltige Perspektive für Elektronik ermöglicht. Der Verkauf von Geräten ist nämlich die strukturelle Ursache der geplanten Obsoleszenz. Ein Unternehmen, dessen Geschäftsmodell auf Verkauf basiert, muss immer verkaufen. Das ist ganz klar, doch man neigt dazu, das zu vergessen!
Marketing-Obsoleszenz, Software-Obsoleszenz, materielle Obsoleszenz
Auf einem gesättigten Markt wie dem unserer geliebten elektronischen Begleiter kann ein Hersteller nach der anfänglichen Wachstumsphase nur im gleichen Rhythmus weiterverkaufen, wenn er auf die Erneuerung von Geräten setzt. So hoffen die Hersteller, dass die Verbraucher so bald wie möglich wiederkommen, um ein anderes Produkt zu kaufen. Die Folge davon ist ein intensives Marketing, dass zum Kauf des neuesten Modells drängt – und das aus vielen (schlechten) Gründen.
Logischerweise führt das auch zu Designs, die eine Reparatur erschweren: laut iFixit dauert es eine Stunde, um den Akku des iPhone X zu wechseln!
Das führt dazu, dass auch bei den Apps eine umweltgerechte Gestaltung der Software bewusst außer Acht gelassen wird (je « schwerer » sie sind, desto schneller verlangsamen die Geräte). Nun könnte man meinen, das sei nicht die Schuld der Hersteller, da sie die meisten Apps gar nicht selbst entwickeln. Dennoch kommt Ihnen diese Entwicklung sehr entgegen. So kommt es, dass sie trotz der großen Entscheidungsgewalt, die sie in der Branche haben (wie der Interventionismus bei Apple mit seiner autokratischen Auswahl der Apps für seinen Store zeigt), nichts tun, um an diesem Problem etwas zu ändern. Geplante Obsoleszenz im weitesten (und nicht im juristischen) Sinne ist im Geschäftsmodell des Verkaufs verwurzelt. Produkt-Service-Systeme
Seit den 80er Jahren gibt es noch einen anderen Weg: Die « ökonomische Funktionalität » (économie de la fonctionnalité) mit Angeboten nach dem Prinzip Hardware as a Service (HaaS: Nutzung eines Gerätes als Dienstleistung – diese Seite erklärt die verschiedenen Arten der Vermietung und warum HaaS als einzige davon ökologisch sinnvoll ist).
In diesem anderen Geschäftsmodell stellt der Hersteller eine Dienstleistung bereit, die die Nutzung des Gerätes stattdessen Verkauf umfasst. Durch den Ausfall oder die Beschädigung des Gerätes wird die Dienstleistung unterbrochen und der Hersteller muss dafür die Kosten tragen. Somit hat dieser ein ökonomisches Interesse daran, langlebige und leicht reparierbare Geräte anzubieten.
Commown sieht es als seine Aufgabe, die Hersteller auf dem Weg zu diesem positiven Modell zu begleiten. Und um zu beweisen, dass das funktioniert, ist Commown zunächst einmal selbst eine Kooperative, die Geräte vermietet.
Welche Vorteile hat der Nutzer?
Zunächst einmal umfasst die Vermietung Serviceleistungen, die Sie sonst nicht hätten. Die einzelnen Serviceleistungen sind von dem gewählten Angebot abhängig, doch immer geht es darum, die Nutzung des Gerätes angenehmer zu machen: Wenn Sie ein Produkt wie üblich besitzen, sind beim geringsten Problem Sie dafür zuständig und tragen die Kosten. Mit Commown werden Risiken geteilt und der Service hilft Ihnen bei den meisten Problemen, die auftreten können (Ausfälle, Bruchschäden, Diebstahl, usw.).
Finanziell kostet das mehr als im Vergleich zum bloßen Kaufpreis, bleibt aber immer noch günstiger als mit entsprechenden Leistungen, das heißt unter Einbeziehung aller indirekten Kosten, die im Laufe der Lebensdauer des Gerätes anfallen, einschließlich der Kosten für die kurz- bis mittelfristige Erneuerung des Gerätes.
Durch den Status einer gemeinnützigen Genossenschaft können Sie sich bei Commown sicher sein, dass die langfristigen Preise fair sind. Würde Commown in einem Jahr aufgrund zu hoher Preise einen Überschuss erzielen, hätten die Genossenschafter unter den Nutzern ein Interesse daran, für eine Umverteilung des Überschusses in Form einer Preissenkung zu stimmen.
Für den Verbraucher wird ein solches Modell bei einem geeigneten Produkt finanziell besonders interessant. Bei unseren PCs wissen wir, dass sie ohne Probleme zehn Jahre laufen können. Deshalb umfassen unsere Angebote für diese Geräte eine Reduzierung des Tarifs nach drei Jahren. Langfristig (10 Jahre) ist es rentabler, für unseren Service mit ein und demselben Gerät zu bezahlen als sich alle drei bis fünf Jahre ein neues zu kaufen. Für das Fairphone haben wir bei Ende des Verpflichtungszeitraums eine Reduzierung von mindestens 40 % eingeplant.
Also noch einmal: Bei gleichem Service lohnt es sich! Denken Sie nur an die Zeitersparnis bei Problemen und die Kosten im Verhältnis zur gewonnenen Zeit. Und bei den Problemen geht es nicht nur um Ausfälle oder Schäden am Gerät. Über 30 % unserer Support-Anfragen betreffen letztendlich das Thema Android. Der Fall « mein Fairphone hat kein 4G mehr » kann meistens durch Hilfe bei der Konfiguration gelöst werden. Diese starken Tarifsenkungen bieten dem Nutzer auch einen Anreiz, sein Smartphone so lange wie möglich zu behalten und so gegen die Obsoleszenz-Mechanismen anzugehen.
Außerdem versuchen wir das Engagement der Hersteller, soziale und ökologische Auswirkungen in Verbindung mit elektronischen Geräten zu reduzieren, zu verlängern. Wenn Sie bei Commown mieten, wird sichergestellt, dass Ihr Gerät so lange wie möglich genutzt werden kann. Selbst wenn Sie es nicht mehr möchten, vermieten wir es – nachdem wir es wieder in einen optimalen Zustand versetzt haben – an jemand anderen.
In einer idealen Langzeitvision werden wir, sofern Commown es schafft, genug zu wachsen, F&E-Projekte für unsere Partnerproduzenten finanzieren, um die aktuellen Geräte zu verbessern und neue, noch umweltfreundlichere Geräte zu konzipieren. Zusammengefasst ist die Wirtschaft der Funktionalität ein Win-Win-System, solange die Geschäftsstruktur juristisch dem Gemeinwohl dient.
Ist es besser, ein Gerät bei Commown zu mieten oder ein wiederaufbereitetes Gerät zu kaufen?
Genau genommen gibt es kein « besser » oder « schlechter », tatsächlich ergänzen sich beide Wege, da es dabei nicht um dieselbe Herausforderung, aber das gleiche Ziel geht:
Herausforderung der Wiederaufbereitung:
Man versucht, die Lebensdauer so vieler Geräte wie möglich, die bereits im Umlauf sind, zu verlängern. So wird ausgeglichen, dass die Geräte eigentlich nicht dafür gedacht sind, langlebig zu sein (wenn möglich, soll Ihnen ein zweites Leben geschenkt werden).
Hier werden die Akteure zur Wiederverwendung ermutigt (kurativ).
Herausforderung der Vermietung umweltverträglicher Geräte: Man versucht, nicht-umweltverträgliche Geräte nicht mehr zum Verkauf anzubieten und die Langlebigkeit der Geräte zu verbessern (die längstmögliche Lebensdauer). Hier werden die Hersteller ermutigt (präventiv).
[Gemeinsames Ziel]: Die Zahl elektronischer Geräte, die im Umlauf sind, reduzieren und damit auch ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen.
Zur Erinnerung: Das Ziel von Commown besteht darin, den Nutzen der beiden Wege zu kombinieren: Dank des Alters und der Größe unserer Flotte hoffen wir in der Lage zu sein, wiederaufbereitete Geräte vermieten zu können! ()